impressionen aus brannenburg
Das Ziel unserer heutigen Wanderung ist der 1.117m hohe Sulzberg, ein dicht bewaldeter “Kegel” über dem Inntal und die am weitesten nach Nordosten vorgeschobene Erhebung im Wendelsteingebiet.
Als Ausgangspunkt wählen wir Brannenburg, weitere Aufstiegsmöglichkeiten gibt es von Litzldorf oder Schweinsteig aus. Bei der Anfahrt orientieren wir uns in Brannenburg Richtung Wendelsteinhalle und folgen der Beschilderung zum Bildungszentrum Brannenburg bzw. zum Berggasthof Kogl. Kurz nach dem Weiler Lechen stoßen wir am Ende der bergauf führenden Schrofen- bzw. Bergstraße auf den gebührenfreien Wanderparkplatz Sagbruck (auf rund 680m Seehöhe).
Am oberen Ende des Parkplatzes führt eine Forststraße geradeaus das Kirchbach-Tal hinauf in Richtung Schlipfgrubalm. Auf dieser Route kommen wir auf unserer heutigen Rundtour zurück. Für den Aufstieg wählen wir den mit “0” beschilderten Waldweg. Wir wenden uns nach einem Ziegengehege nach rechts und folgen wenige Meter der Sulzbergstraße in Richtung Berggasthof Kogel, bevor wir nach links auf einen Schotterweg abbiegen. Dieser geht kurz darauf in einen Pfad über, der uns durch eine kurze bewaldete Passage, an Brombeersträuchern vorbei und über eine Wiese zum Waldrand hinauf führt. Dort können wir von einem Aussichtsbankerl nochmals einen Blick ins Inntal und auf den gegenüber liegenden Heuberg werfen, bevor wir nach links in den Wald eintauchen. Ein Karrenweg leitet uns in einem weiten Linksbogen den Berg hinauf. Wir passieren die obere Einzäunung eines Wildgatters und den von rechts einmündenden Aufstiegsweg von der Schweinsteig-Alm. Nach bislang rund 30 Minuten Gehzeit biegen wir nach links auf einen serpentinenartigen Steig mit Holzstufen ab.
Kurz darauf treffen wir wieder auf einen breiteren Ziehweg, dem wir zunächst nach links folgen. Wir legen circa 150 Metern ohne Höhendifferenz zurück, bevor rechterhand der Pfad zum Sulzberg-Gipfel in spitzem Winkel abzweigt. Nach einem Jägerstand wird der Steig schmaler und führt - nun deutlich weniger ausgeprägt und stellenweise eingewachsen – den teils steilen Bergrücken hinauf. Wir folgen den Trittspuren am Waldboden und regelmäßigen Markierung an Bäumen.
Nach knapp 1 Stunde 15 Minuten Gehzeit treffen wir mitten im dichten Bergwald auf eine Wegkreuzung (auf rund 1.030m). Links ginge es direkt zur Schlipfgrubalm hinunter. Wir wählen den geradeaus zum Gipfel empor führenden Wurzel- und Felsenpfad und marschieren weiter steil bergauf. Rot-weiß-grüne “Italiener”-Markierungen weisen uns nun die Richtung. Wenig später endet der Wald und der Pfad läuft über eine bunte Blumenwiese flach zum Gipfelbereich hin aus. Nach etwa 1,5-stündigem Aufstieg mit rund 450 Höhenmetern haben wir unser Tagesziel erreicht.
Am Gipfel des 1.117m hohen Sulzberg (in alten Karten oft auch als Sulzbergschneid bezeichnet) bietet sich trotz der vergleichsweise geringen Höhe aufgrund der Alleinlage am Rande des Flachlands eine imposante Aussicht. Durch eine breite Waldschneise blicken wir ins Alpenvorland, insbesondere auf die Kollerfilze (Torfgewinnung) bei Bad Feilnbach, auf Litzldorf und Großholzhausen sowie zum Inn und Simssee. Im Südwesten dominiert die Gebirgskette mit Rampoldplatte, Hochsalwand, Wendelstein, Schweinsberg und Breitenstein. In direkter Nachbarschaft ist der Farrenpoint zu erkennen.
Neben dem hölzernen Kreuz lädt ein Brotzeit-Tisch mit Bankerl zur Gipfelrast ein. Mehrere Windfahnen geben den Gleitschirmfliegern Orientierung, die die abfallende Wiese unterhalb des Kreuzes als “Startbahn” nutzen.
Der Abstieg führt uns zunächst auf der Aufstiegsroute über die Gipfelwiese und den Waldrücken hinunter zur erwähnten Wegkreuzung. Hier biegen wir nun rechts zur Schlipfgrubalm ab. Der Waldpfad quert den Hang nach Süden. Kurze Zeit später treffen wir auf einen Karrenweg, dem wir talwärts folgen und schwenken dann nach rechts auf einen Richtung Waldrand verlaufenden Forstweg ein. Im freien Gelände angekommen blicken wir linkerhand auf die in einer Senke liegende Schlipfgrubalm. Unterhalb eines Sattels biegen wir an einem Schilderbaum scharf links ab und folgen dem breiten Wirtschaftsweg, der über Weidegrund direkt zur Alm führt.
Nach etwas mehr als 30 Minuten Gehzeit ab dem Sulzberg-Gipfel erreichen wir unsere heutige Einkehrstation. Die auf 854m Höhe gelegene Schlipfgrubalm ist – abgesehen von kurzen Betriebsferien und dem Ruhetag am Mittwoch - ganzjährig bewirtschaftet. Im gemütlichen Gastraum und auf der Terrasse werden vor allem bayerische Brotzeiten (wie Wurstsalat, Schweinswürstl, Strammer Max, Gulaschsuppe) und wechselnde Tagesgerichte serviert.
Nach dem Einkehrschwung orientieren wir uns am Fahrweg vor der Almwirtschaft nach links. Bergwärts führt dieser noch weiter zur ebenfalls bewirtschafteten Schuhbräualm unterhalb der Rampoldplatte (etwa 1 Stunde Gehzeit). In der Gegenrichtung schlängelt sich der Weg durch das Kirchbach-Tal hinunter nach Brannenburg. Auf Höhe der Schlipfgrubalm fließt der idyllische Kirchbach über mehrere kleine Staustufen und lädt – nicht nur die Kinder – zum Erkunden, Pritscheln und Erfrischen ein.
Anschließend geht es in rund 30 Minuten auf der zunächst geschotterten, später geteerten Straße entlang des Bachs talwärts. Dieser wird zweimal über Brücken überquert. Kurz vor dem Parkplatz kann man die Straße auf einem in einer Rechtskurve abzweigenden Waldsteig abkürzen. Nach insgesamt rund 3,5-stündiger Wanderung (mit Gipfelrast und Einkehrpause) sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt.
Eine kurze Gipfel- und Almtour auf überwiegend schattigen Waldpfaden und Forstwegen !
Günter Etschel │ ALMVOLK
Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.