impressionen aus bayrischzell
Wie bei der gestrigen Frühlingswanderung auf den Heuberg erwartet uns auch heute eine dichte Wolkendecke, die im Verlauf der Tour nur von wenigen Sonnenstrahlen durchdrungen wird. Unser Ziel ist die unterhalb der Ruchenköpfe auf rund 1.420m gelegene Soinalm, Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz an der Stockerhütte im Bayrischzeller Ursprungtal.
Der kostenfreie Parkplatz liegt direkt an der Tiroler Straße, die von Bayrischzell südlich bis zur bayerisch-tiroler Landesgrenze führt. Wer aus der Gegenrichtung (Thiersee / Landl) kommt, findet den Parkplatz etwa 4km nach dem Grenzübertritt auf der rechten Seite.
Auf ungefähr 830m Seehöhe startend überqueren wir die Tiroler Straße und marschieren auf den tosenden, hinter Bäumen versteckten Wasserfall zu. Links davon zweigt der geschotterte Fahrweg zum Sillberghaus ab, dem wir etwa 45 Minuten bergauf folgen. In meist lichtem Wald geht es in einem langen Rechtsbogen stetig aufwärts, nach rund 200 Höhenmetern können wir rechterhand hinüber zu Sillbergalm und Sillberghaus blicken.
Zwei Abzweigungen nach links in Richtung Kaiserblickhütte bzw. Wirtsalm / Auerspitz ignorieren wir. An der Weggabelung, an der es rechts hinunter zum Sillberghaus geht, halten wir uns – dem Wegweiser zum Soinsee folgend - geradeaus auf dem weiterhin stetig, aber moderat ansteigenden Hauptweg (Bayrischzeller Höhenweg). Hoch über dem Ursprungtal hat sich noch eine beachtliche Menge an Schnee gehalten. Mit Blick auf den Großen und Kleinen Traithen, Trainsjoch, Wildalpjoch, Lacherspitz, Wendelstein sowie den Seebergkopf führt uns der Forstweg in einem langen Linksbogen um den Sillberg herum zum Soingraben. Die Aussicht reicht an einzelnen Stellen auch tief ins Tal bis nach Bayrischzell.
Nach fast 2 Stunden Gehzeit biegen wir an der ausgeschilderten Abzweigung zum Soinsee nach links vom Bayrischzeller Höhenweg ab. Geradeaus ginge es weiter zur Niederhofer Alm bzw. Neuhütte am Seeberg. Der breite Versorgungsweg zu den Soinalmen links vom Soingraben ist noch von hohem Schnee bedeckt, so dass wir weg- und markierungslos am schneefreien Waldrand auf der rechten Seite weiter aufwärts wandern. Vor uns ragen die markanten Felszacken der Ruchenköpfe als Orientierungspunkt in den Himmel empor.
Weitere 30 Minuten später erreichen wir die auf rund 1.420m malerisch zwischen Maroldschneid (1.688m) und Auerspitz (1.811m) linkerhand sowie Gamswand (1.594m) rechterhand eingebetteten Hütten der Soinalm. Zahlreiche Murmeltier-Baue auf den Almwiesen – soweit sie schon schneefrei sind - weisen auf eine große Population hin. Angesichts der noch vorhandenen Schneemassen hält der Frühling aber nur zögerlich Einzug auf der Soinalm. Trotz starker Bewölkung genießen wir den Fernblick auf Traithengruppe und Kaisermassiv.
Aufgrund der Schneelage verzichten wir nach kurzer Brotzeitpause heute auf den Weiterweg zur (nicht bewirtschafteten) Ruchenkopfhütte, die auf 1.509m auf einer Anhöhe über der Soinalm thront. Auch der Abstieg zum Soinsee (zuletzt besucht bei unserer Herbstwanderung zum Soinsee) entfällt damit.
Stattdessen wandern wir auf der Aufstiegsroute bis zur Abzweigung Richtung Sillberghaus zurück. Hier biegen wir nun links auf den Fahrweg ab. Es folgt ein kurzes Waldstück bevor wir auf freies Almgelände gelangen. Nach etwas mehr als 1 Stunde Gehzeit passieren wir die Sillbergalm sowie das für Einkehrer am Wochenende und an Feiertagen geöffnete Sillberghaus (auf etwa 1.030m Seehöhe, Homepage: www.sillberghaus.de bzw. www.almbad.de).
Auf einem streckenweise steileren Fußweg geht es nun an der Sillbergwand entlang die letzten 200 Höhenmeter hinunter ins Ursprungtal. Am Sillberg-Parkplatz orientieren wir uns rechts und folgen dem parallel zur Tiroler Straße – teils am Waldrand, teils im Wald – verlaufenden Wanderweg talaufwärts. Bei kaum merklicher Steigung marschieren wir an Märzenbecher-Feldern vorbei bis zum – vom Start bekannten - Wasserfall gegenüber dem Stocker-Parkplatz. Rund 2 Stunden nach der Soinsalm sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt. Insgesamt waren wir heute etwa 4,5 Stunden unterwegs.
So richtig ist der Frühling auf der reizvollen Soinalm noch nicht angekommen. Wir werden im Sommer auf der Tour zur Auerspitz wieder vorbei schauen !
Günter Etschel │ ALMVOLK
Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.