impressionen aus kufstein / tirol
Nach dem gestrigen Ausflug von Kufstein via Kaiseraufstieg zur Ritzau-Alm steht heute die etwas längere Tour zur Vorderkaiserfeldenhütte auf unserem Programm.
Ausgangspunkt und Aufstiegsroute bis zur Ritzau-Alm sind identisch und können samt Impressionen dem Tourenbericht von der Winterwanderung zur Ritzau-Alm entnommen werden.
Heute lassen wir nach etwas über 1,5-stündigem Aufstieg die Ritzau-Alm linkerhand liegen und folgen dem schneebedeckten, aber passabel geräumten Versorgungsweg zur Vorderkaiserfeldenhütte weiter geradeaus. Der an der Kaissen-Alm nach rechts abzweigende Fahrweg stellt unsere alternative Route für den Rückweg dar. Ab hier geht es steiler bergauf, kurz darauf tauchen wir in den winterlichen Bergwald ein. Auf halber Strecke öffnet sich linkerhand ein kleines “Fenster” mit Aussichtsmöglichkeit ins vordere Inntal. Eine Kehre später kommt die Vorderkaiserfeldenhütte ins Blickfeld, es folgt der Schlußanstieg. Nach rund 2 Stunden seit dem Start in Kufstein (bzw. 30 Minuten nach der Ritzau-Alm) haben wir unser heutiges Einkehrziel erreicht und können die – dank herrlichem Winterwetter - beeindruckenden Blicke auf das Kaisergebirge, das Inntal um Kufstein und die dahinter liegende Bergwelt genießen. Allein dafür hat sich der Aufstieg mit seinen fast 900 Höhenmetern schon gelohnt.
Die 1901 eröffnete und malerisch auf einer Lichtung unterhalb von Naunspitze (1.633m) und Petersköpfl (1.745m) auf 1.388m liegende Vorderkaiserfeldenhütte gehört dem Deutschen Alpenverein, Sektion Oberland. Sie beherbergt insgesamt 87 Schlafplätze in Mehrbettzimmern und Matratzenlagern.
Kulinarisch bietet die wechselnde Tageskarte eine Auswahl typischer, vor allem mit heimischen Produkten zubereiteter Tiroler Hüttengerichte wie Speck- und Pressknödel, Fleisch- und Kasnudeln, Gröstl und Kaiserschmarrn. Zudem gibt es verschiedene Brotzeiten, Suppen, Salate und natürlich hausgemachten Apfel- bzw. Topfenstrudel. Die Jause kann man sich außer auf der großen Sonnenterrasse vor der Hütte (hier gilt an stark frequentierten Tagen Selbstbedienung) auch im urigen Innenbereich mit Kachelofen und Panorama-Fenstern schmecken lassen.
Die Vorderkaiserfeldenhütte ist – mit Ausnahme kurzer Betriebsferien – ganzjährig geöffnet. Im Winter ist am Dienstag und Mittwoch Ruhetag. Aktuelle Informationen findet man auf der Hütten-Homepage unter www.vorderkaiserfelden.com.
Nach der Einkehrpause steigen wir auf der Aufstiegsroute bis zur Wegkreuzung an der Kaissenalm ab (rund 20 Minuten Gehzeit). Hier genießen wir nochmals das großartige Panorama - inklusive Nahsicht auf die Ritzau-Alm - und biegen anschließend links in Richtung Antoniuskapelle / Pfandlhof / Kufstein ab. Der geschotterte Fahrweg ist die etwas längere - da zunächst taleinwärts verlaufende - Alternative zum Abstieg via Ritzau-Alm, dafür aber auch weniger steil.
In Serpentinen geht es im Berg-Mischwald - mit “Kaiserblick” an lichten Stellen - stetig bergab. Einen Abzweiger nach links in Richtung Hinterbärenbad ignorieren wir. Rund 1,5 Stunden nach dem Aufbruch passieren wir den aus dem 13. Jahrhundert stammenden Hinterkaiserhof, den ältesten ganzjährig bewirtschafteten Bauernhof im Kaisertal.
Am Hinterkaiserhof orientieren wir uns wieder rechts und marschieren talauswärts direkt auf die schon von weitem sichtbare, auf 855m gelegene Antoniuskapelle zu. Die bekannte Kapelle wurde ursprünglich im Jahr 1711 zu Ehren des Heiligen Antonius, des Fürsprechers in Not und Gefahr, errichtet und seitdem mehrfach erweitert bzw. renoviert.
An der Antoniuskapelle empfiehlt es sich, nochmals einen Blick zurück ins romantische Tal und auf die mächtigen Felswände des Wilden Kaiser zu werfen.
Auf dem Hauptweg wandern wir nun immer talwärts, passieren die “Eliasquelle”, den Pfandlhof und die Wegkreuzung, an der wir beim Aufstieg (zur Ritzau-Alm bzw. Vorderkaiserfeldenhütte) abgebogen sind. Ab hier gleicht der Rückweg wieder der Aufstiegsroute. Via Veitenhof und Sparchenstiege erreichen wir unseren Ausgangspunkt nach insgesamt rund 3 Stunden Gehzeit.
Die Vorderkaiserfeldenhütte zählt sicher zu den urigsten Hütten der Region und bietet an schönen Tagen wie heute ein spektakuläres Bergpanorama !
Günter Etschel │ ALMVOLK
Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.