Herbstwanderung (19): Stadtberg

impressionen aus kufstein / tirol

Unsere heutige Herbstwanderung führt uns wieder hinüber nach Tirol, wo wir auf einer Rundtour den Kufsteiner Stadtberg erkunden möchten. Der 1.272m hohe Stadtberg, neben dem Pendling einer der Hausberge Kufsteins, ist ein Vorberg des Wilden Kaisers und liegt im Naturschutzgebiet Kaisergebirge.

 

Von den Kufsteiner Ortsteilen Obere Sparchen, Kienbichl und Mitterndorf führen mehrere Fahr- und Wanderwege auf den Stadtberg. Wir starten heute an der Kneippanlage am Kienbichl, wo es am Ende der Pienzenauer Straße Parkmöglichkeiten gibt. Den Parkplatz erreicht man, indem man sich im Zentrum von Kufstein – ungefähr auf Höhe der Burg bzw. des Rathauses – geradeaus zum Berg hin orientiert.

 

Vom Parkplatz auf rund 500m Seehöhe halten wir uns zunächst links, überqueren den Kienbach und stoßen kurz darauf auf den Wegweiser in Richtung Duxer Alm.

Wir werfen nochmals einen Blick auf die Feste Kufstein, bevor wir nach rechts abbiegen. Der gut ausgebaute und auch viel begangene Duxersteig führt uns zunächst über einige Stufen und dann teils steil im Zick-Zack den bewaldeten Kienberg hinauf. Wir überqueren immer wieder kleine Holzbrücken und passieren zahlreiche Aussichtsbankerln.

Nach rund 45 Minuten Gehzeit lässt die Steilheit etwas nach und der Buchenanteil im Mischwald nimmt zu. Auf dem sogenannten Elfenhainweg geht es – immer oberhalb der rechts unten verlaufenden Kienbachklamm – weiter den Berg hinauf. Abzweigungen nach links (zum Berggasthof Hinterdux) bzw. rechts (Übergang zum Aschenbrenner-Fahrweg) ignorieren wir. Nach Querung eines geschotterten Fahrwegs erreichen wir etwa 1,5 Stunden nach dem Start in Kufstein die Duxer Alm.

Gegenüber der Jausenstation Duxer Alm auf 905m Höhe befindet sich die Mittelstation des Kaiserlifts, der an der Bergstation Brentenjoch endet (für nähere Informationen zu Fahrzeiten, Tarifen usw. siehe: www.kufstein.at/naturerlebniskaisergebirge/kaiserlift/).

 

Der Sessellift führt direkt über die urige Hütte hinweg, in deren Gaststube rund 50 Gäste und auf der Terrasse bis zu 100 weitere Besucher bewirtet werden können. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nicht. Die Duxer Alm hat noch keine Betriebsruhe, was wir für eine kurze Einkehrpause nutzen. Die Speisekarte bietet neben den regionalen Klassikern (wie Kaspress- und Speckknödel, Kasspatzln, Schlutzkrapfen, Kaiserschmarrn) saisonal wechselnde Gerichte.

Details zur Hütte und Bewirtschaftung können im Internet unter www.duxeralm.at nachgelesen werden.

Einen Gipfelaufstieg zum Brentenjoch (1.204m) bzw. Gamskogel (1.449m) heben wir uns für das nächste Frühjahr auf. Die dort gelegenen Einkehrstationen Brentenjochalm (1.216m) bzw. Weinbergerhaus (1.270m) haben bereits geschlossen.

 

Nächstes Ziel auf unserer Rundtour ist das Berghaus Aschenbrenner. Wir folgen dem breiten Forstweg rechts von der Duxer Alm, nehmen nach rund 5 Minuten die Abzweigung nach rechts und biegen weitere 5 Minuten später am Wegweiser nach links auf einen Stein- und Wurzelsteig ab. Auf dem sogenannten Schneerosenweg geht es weiter aufwärts – flankiert von vielen der geschützten Pflanzen, die den Waldboden im Frühjahr weiß erblühen lassen.

Rund 30 Minuten nach der Duxer Alm stoßen wir erneut auf einen Schotterweg, dem wir nach rechts in Richtung des ausgeschilderten Berghaus Aschenbrenner folgen. Der rund 15-minütige Panorama-Höhenweg verläuft nun ohne großen Höhenunterschied am Stadtberg entlang und ermöglicht an lichten Stellen eine beeindruckende Aussicht auf das Inntal. Im Osten verlässt der Fluss zwischen Wildbarren und Heuberg die Alpen. Weiter nach Süden reicht der Blick ins Kaisertal (Ritzau Alm, Vorderkaiserfeldenhütte) und auf die schroffen, etwas von den Bäumen verdeckten Wände des Wilden Kaisers. Kurz vor dem Berghaus Aschenbrenner führt uns der Weg dann wieder ein paar Meter hinunter.

Das Berghaus Aschenbrenner liegt auf 1.128m Seehöhe. Rund 630m oberhalb von Kufstein hat man von der großen Sonnenterrasse einen wunderbaren Blick über die Stadt und auf die gegenüber liegende Bergwelt, aus der vor allem der Pendling hervorsticht.

Das Gasthaus hat ganzjährig geöffnet (Montag ist Ruhetag !). Auf der Speisekarte finden sich neben wechselnden Tagesgerichten (heute u.a. Hirschgulasch) Tiroler Schmankerln wie Press- und Speckknödel mit Sauerkraut oder Spinatknödel, dazu verschiedene Suppen, Brotzeiten und hausgemachte Kuchen. Im Berghaus Aschenbrenner können auch bis zu 27 Personen (in Mehrbettzimmern) übernachten. Ausführliche und aktuelle Informationen bietet die Homepage www.berghaus-aschenbrenner.com.

Bekannt ist das Berghaus Aschenbrenner vor allem für seine Rodelstrecke im Winter. Die 5,2km lange Tal-Abfahrt führt vom Gasthaus bis hinunter nach Kufstein (Ortsteil Mitterndorf). Der sich in weiten Serpentinen den bewaldeten Stadtberg bergab schlängelnde Versorgungsweg ist heute unsere Abstiegsroute. Es geht vorbei am Petersbrunnen, der Rossmoos-Lache, der Krampuswand sowie der auf 697m gelegenen Waldkapelle.

Nach gut 1 Stunde gemütlichem Abstieg biegen wir an der Schranke am Ende der Rodelstrecke (Beginn der Mitterndorfer Straße) rechts ab. Am Waldrand entlang führt der Gehweg (zugleich Trimm-dich-Parcours mit zahlreichen Geschicklichkeits-Stationen) in rund 15 Minuten zurück zum Parkplatz. Insgesamt waren wir auf dieser abwechslungsreichen Familienwanderung rund 3,5 Stunden (ohne Einkehrpausen) unterwegs.

Wir kommen im Winter (zum Rodeln) und Frühjahr (zur Schneerosenblüte) wieder !

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.