ALMVOLK-Motiv: Alpenblumen

StilLleben aus Edelweiß, Enzian und Almrausch

Bei jeder Frühlings- und Sommerwanderung in den Bergen tauchen wir in die bunte Welt der Alpenblumen mit ihrer großen Artenvielfalt ein. Schätzungsweise gibt es 1.500 bis 2.000 Arten von Alpenblumen, die das alpine Landschaftsbild von den Tälern bis hinauf zu den Gipfeln prägen. Bei vielen von ihnen sind Heilwirkungen bekannt, die in Form von Tee, Salben, Öl und Tinkturen oder Badezusätzen Verwendung finden.

 

Alpenblumen sind an die oft extremen Lebensbedingungen der Gebirge angepasst. Die mit zunehmender Höhe sinkende Luft- und Bodentemperatur sowie die lange Dauer der Schneebedeckung verkürzen die Vegetationszeit der Pflanzen. Dazu kommen häufig karge und felsige Bodenverhältnisse. Andererseits ist die Intensität der Niederschläge und der direkten Sonneneinstrahlung höher als in Tallagen. Aufgrund der kurzen Vegetationszeit sind Alpenblumen meist mehrjährig, oft entwickeln sie erst im zweiten oder dritten Jahr ihre Blüten.

Besonders im heimischen Mangfallgebirge stößt man entlang der Wanderwege auf zahlreiche der rund 200 seltenen und geschützten Alpenblumen, die nicht gepflückt werden dürfen.

 

Unser ALMVOLK-Motiv vereint die drei wohl bekanntesten Alpenblumen: Edelweiß, Enzian und Alpenrose.

 

Das Edelweiß gilt als die "Königin der Alpenblumen" und ist das alpenländische Symbol schlechthin (es kommt beispielsweise im Logo zahlreicher Alpenvereine und Bergwachten vor). Viele Geschichten und Mythen, in denen es oft um Wagemut, Sehnsucht und Liebe geht, ranken sich um das Edelweiß. Besonders charakteristisch sind die sternförmigen, wollig-weißfilzigen Blüten. Das streng geschützte Edelweiß wächst bevorzugt in unzugänglichem Fels und Geröll oberhalb von 1.500m und blüht im Juli bis September.

 

Auch der Enzian ist ein viel verwendetes Alpensymbol. Der ebenfalls unter Naturschutz stehende Gebirgsenzian zeichnet sich durch eine leuchtend azurblaue, bis zu 5cm lange Glockenblüte auf einem extrem kurzen Stängel aus. Die fünf Kelchblätter sind zu einer langen Röhre verwachsen. Der Enzian gedeiht an Felsen und Matten sowie auf Magerwiesen und Weiden auf 1.200m bis 2.800m Höhe. Die Blütezeit dauert etwa von Mai bis August. Auch wenn die meisten Abbildungen auf Etiketten von Schnapsflaschen den stängellosen blauen Enzian zeigen, so werden dafür fast immer die Wurzeln des großwüchsigen Gelben Enzians verarbeitet.

 

Die kaum weniger als Edelweiß und Enzian bekannte Alpenrose – auch als Almrausch bezeichnet – zählt zu den Heidekrautgewächsen. Die bis zu 1m hoch werdenden, für Mensch und Tier giftigen Stauden wachsen auf Almweiden, teils auch im Felsgeröll in Höhen zwischen 800m und 2.300m. Die immergrünen Blätter sind am Rand bewimpert. Die glockig-trichterförmigen Blütenkronen der Alpenrose kann man von Mai bis Juli (selten bis Oktober) rosa bis hellrot blühen sehen. Von den Almerinnen und Almerern wird der Almrausch gern zur Zierde ihrer Hütten und der Kränze für den Almabtrieb verwendet.

 

Günter Etschel ALMVOLK