impressionen aus landl / tirol
Unsere Almsommer-Tour führt uns heute wieder nach Tirol, das Tages-Ziel ist der Gipfel des Veitsberg. Der Veitsberg ist nicht so bekannt wie die anderen Gipfel in der Umgebung und deshalb weniger stark frequentiert.
Startpunkt ist der gebührenfreie Wanderparkplatz „Fürschlacht“ im Längtal zwischen Landl und Riedenberg. Wir fahren von Bayrischzell über den Ursprungpass ins Tiroler Landl. An der Brücke in der Ortsmitte (am Hinweisschild zum Berggasthof Wastler) biegen wir rechts ab und folgen der nach Riedenberg führenden Teerstraße. Von Kufstein bzw. Thiersee kommend hält man sich hier entsprechend links. Nach rund 4km Fahrt bergauf biegen wir auf der Hochebene kurz vor Riedenberg am gelben Wegweiser nach rechts in einen Schotterweg ab und erreichen 150m weiter den am Waldrand liegenden Parkplatz.
Der Ausgangspunkt unserer etwa 9km langen Bergwanderung liegt auf 992m Seehöhe und der Gipfel auf 1.787m, so dass gut 800 Höhenmeter vor uns liegen. Auf den Veitsberg führen zwei Routen, die wir heute zu einer Rundtour verbinden. Wir wählen für den Aufstieg den etwas kürzeren Weg und folgen nach Überquerung einer kleinen Brücke dem Forstweg geradeaus in Richtung Veitsbergalm. Der Weg führt ansteigend nach Norden in den lichten Bergwald hinein, links von uns plätschert ein parallel zum Weg fließender Bachlauf. Die einzige Abzweigung zur Grabenbergalm / Ackernalm ignorieren wir. Nach rund 1 Stunde Gehzeit erreichen wir freies Gelände und die beiden auf circa 1.260m liegenden Gebäude der privaten Veitsbergalm.
Am oberen Gebäude der Veitsbergalm endet der Wirtschaftsweg. Es geht weiter auf einem nach links steil ansteigenden Wiesenpfad. Von hier aus kann man bereits das hoch über uns thronende Gipfelkreuz des Veitsberg sehen. In vielen kleinen Kehren folgen wir den erkennbaren Trittspuren auf dem wenig markierten Steig den Südhang hinauf zum Kamm, auf dem wir nach weiteren rund 45 Minuten ankommen.
Oben orientieren wir uns links nach Westen und steigen durch eine Latschengasse über Felsen hoch zum Holzkreuz. Nach rund 2 Stunden Gesamtgehzeit haben wir den höchsten Punkt erreicht und können uns ins Gipfelbuch eintragen. Nach allen Himmelsrichtungen eröffnet sich ein herrliches Bergpanorama. Im Norden das Hintere Sonnwendjoch mit der darunter liegenden Ackernalm, im Osten Kaisergebirge und Loferer Steinberge, im Süden die Hohen Tauern, sowie Rofan und Karwendel im Westen. Tief unter uns erkennen wir die Ortschaften Landl und Hinterthiersee.
Auf unserer Rundtour überschreiten wir den Veitsberg-Gipfel nach Westen. Über den flachen und grasigen Rücken erreichen wir den Sattel zwischen Veitsberg und dem angrenzenden Frechjoch (1.788m) mit dem dahinter liegenden Thalerjoch. Hier folgen wir dem Wegweiser zur Riedebenalm hinunter ins Kar. Der schmale und steinige Steig, der ein Mindestmaß an Trittsicherheit erfordert und bei Nässe sicherlich nicht so angenehm wie heute zu gehen ist, führt uns in rund 30 Minuten über steile Bergwiesen und weite Serpentinen zur Riedebenalm.
Die idyllisch auf einer kleinen Ebene in 1.420m Höhe liegende Alm gehört zum Gasthof Wastler und steht normalerweise für eine Jause offen. Am heutigen Montag ist sie jedoch verwaist, so dass wir auf unsere mitgebrachte Brotzeit zurückgreifen.
An der unteren Hütte leitet uns ein Wegweiser in Richtung Riedenberg weglos über eine Wiese in den schattigen Bergwald, wo wir auf einen schmalen und teils steilen Waldpfad treffen. Auf diesem steigen wir in rund 45 Minuten durch den Karnergraben ins Längtal ab.
Im Talgrund treffen wir auf eine breite Schotterstraße, auf der wir nach links ohne großen Höhenunterschied weiterwandern. Wer nicht auf eine zünftige Einkehr verzichten möchte, kann kurz danach einem rechts abzweigenden Pfad zum Gasthof Wastler nach Riedenberg folgen (von dort führt die Teerstraße Richtung Landl zurück zum Fürschlacht-Parkplatz). Den Wastler-Wirt haben wir bereits bei unserer Frühlingswanderung zum Riedenberg besucht.
Heute kehren wir nicht mehr ein und erreichen etwa 20 Minuten später unseren Ausgangspunkt. Insgesamt waren wir etwas mehr als 4 Stunden auf dieser abwechslungsreichen Bergwanderung unterwegs.
Eine ruhige, sonnenseitige Rundtour mit wunderbarem Gipfelerlebnis !
Günter Etschel │ ALMVOLK
Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.