Trittsicherer Hornträger mit Bart
Unser heutiges ALMVOLK-Motiv ist der Gebirgs-Ziegenbock. Denn neben den sömmernden Kühen und Pferden verbringen auf einigen Almen in der Bayerisch-Tiroler Grenzregion auch Ziegen den Sommer in den Bergen.
Ziegen, insbesondere die Gebirgsrassen, sind prädestiniert für das Leben in alpinen Regionen. Die leichten Paarhufer sind naturgemäß sehr trittsichere Kletterer und können auch in steilen und felsigen Höhenlagen grasen, wo Rinder nicht mehr hinkommen. Ziegen fressen praktisch alles, auch Strauchwerk, Disteln und Dornengewächse. Sie zeichnen sich darüber hinaus durch eine hohe Kälte- und Hitzetoleranz aus, sind robust und krankheitsresistent wie auch intelligent und sozial.
Neben ihrer Funktion für die Landschaftspflege im gestrüppten und unwegsamen Gelände haben die Ziegen natürlich eine wichtige Bedeutung als Milch- und Fleischlieferant. Ziegen-Milch ist sehr nährstoffreich und bekömmlich, wird meist von Kuhmilch-Allergikern gut vertragen und gewinnt auch zu (Frisch-, Weich- oder Hart-) Käse verarbeitet immer mehr an Bedeutung. Die Milchleistung einer Bergziege beträgt etwa750kg im Jahr bzw. rund 3kg pro Tag (bei etwa 280 Melktagen im Jahr). Teils wird auch noch der Ziegendung für die Almgärten verwendet.
Da es im Hochgebirge weniger auf den Ertrag als vielmehr auf die Überlebensfähigkeit und Pflegeleichtigkeit ankommt, handelt es sich bei den Bergziegen meist um Mehrnutzungsrassen. Die bei uns am häufigsten anzutreffenden Rassen sind: Saanenziege (Hauptziege des Alpenraums: weiß und weitgehend kurzhaarig, bringt im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht eine überdurchschnittliche Milchleistung hervor), Gemsfarbige Gebirgsziege, Tauernschecke, Burenziege, Toggenburger Ziege, Pinzgauer Ziege, Bunte Edelziege, Pfauenziege und Steirische Scheckenziege. Einige Ziegenrassen sind zwischenzeitlich selten geworden, weshalb spezielle Zuchterhaltungsprogramme aufgelegt wurden.
Günter Etschel │ ALMVOLK