Almsommer-Tour (8): Bodenschneid

impressionen aus spitzingsee

Die Bodenschneid ist ein beliebter Gipfel mit toller Aussicht auf die bayerischen Voralpen sowie Spitzingsee, Schliersee und Tegernsee. Bergwanderungen sind aus mehreren Himmelsrichtungen möglich, von Schliersee-Neuhaus, vom Spitzingsee, vom Suttengebiet oder von Enterrottach aus. Wir wählen für unsere heutige Tour die Begehung von Spitzingsee aus via Firstalmen und Suttenstein über den Südrücken der Bodenschneid.


Bei der Anfahrt zum Spitzingsee passieren wir den Spitzingsattel, durchqueren den Ort in Richtung Stümpfling-Bahn und parken am südlichen Ende des Sees auf dem kostenfreien Wanderparkplatz am Lyraweg (auf etwa 1.090m Seehöhe).


Zunächst wandern wir auf dem Spitzingsee-Rundweg entlang des Westufers und biegen kurz vor der Nordspitze links über eine Wiese zur Talstation des Kurvenlifts ab, die wir nach 15 Minuten erreichen. Unser Tagesziel, den langgezogenen Kamm (Gipfelschneid), der sich von Nordwesten nach Südosten erstreckt, haben wir von hier aus schon im Blick. Nun geht es stetig ansteigend den geteerten Kratzerweg hoch in Richtung Untere Firstalm. Nach kurzer Strecke im Wald kommen wir bald auf Almgelände mit freier Sicht und können auch das erste Zwischenziel schon von weitem sehen (Gehzeit bis zur Unteren Firstalm insgesamt 1 Stunde).

Genau wie die Obere Firstalm ist die Untere Firstalm (auf 1.318m) ein bei Wanderern beliebtes Ausflugsziel. Für eine Einkehr ist es uns aber noch zu früh und wir setzen unseren Weg fort, indem wir an der Terrasse der Unteren Firstalm und dem Schlepplift vorbei dem Wiesenpfad bergauf folgen. Nach 15 Minuten erreichen wir den 1.390m hohen Suttenstein mit seinem Aussichtsbankerl und schönen Ausblick auf Schinder, Guffert und Risserkogel.

Vom Suttenstein aus folgen wir der Beschilderung zur Bodenschneid in nordwestlicher Richtung. Auf einem steinigen Wurzelpfad geht es steil aufwärts durch – bei den heutigen hohen Temperaturen angenehm - schattigen Wald. An lichten Stellen fällt der Blick zurück auf Spitzingsee und die beiden Firstalmen unterhalb der Brecherspitz. Nachdem wir etwa die Hälfte der Strecke auf dem lang auslaufenden Bergrücken mit seinen teils steilen Abbrüchen zurückgelegt haben, wird das Gelände freier und flacher.

Etwa eine Stunde benötigen wir für den Gratweg zum Bodenschneid-Gipfel auf 1.687m. Am Gipfelkreuz - einem der größten in Bayern - angelangt schweift der Blick auf die nahezu gesamte Bergwelt um Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee. Wer möchte, kann sich ins Gipfelbuch eintragen. Weit unter uns sehen wir auch die Rettenböckalm mit dem ganzjährig bewirtschafteten Bodenschneidhaus, einer Hütte des Deutschen Alpenvereins.

Für den Rückweg wählen wir alternativ zum Aufstieg die Krettenburg-Route über den Nordsteig. Hier ist erneut Trittsicherheit gefragt. Zunächst geht es vom Bodenschneid-Gipfel etwa 200m zurück auf dem Gratweg, bevor wir an der Abzweigung nach links in freiem Gelände dem steil in Serpentinen hinunter führenden Felsen-Steig in Richtung Obere Firstalm / Bodenschneidhaus folgen. Weiter unten, wo der Weg flacher über Wiesen und durch Waldstücke führt, halten wir uns an die Beschilderung zur Oberen Firstalm, die wir nach etwa 45 Minuten erreichen.

Hier auf 1.369m gönnen wir uns nun eine Brotzeitpause auf der Sonnenterrasse mit Blick auf die Bodenschneid. Den Berggasthof haben wir bereits bei unserer Wintertour zur Oberen Firstalm ausführlich vorgestellt, im Internet gibt es Details auch zum Sommerbetrieb unter www.firstalm.de.

 

Nach der Einkehr in der Oberen Firstalm nehmen wir den kurzen und breiten Steig hinunter zur gut sichtbaren Unteren Firstalm und folgen dann der bereits vom Hinweg bekannten Versorgungsstraße durch den Firstgraben bergab zur Talstation des Kurvenlifts, die wir etwa 30 Minuten später erreichen.

Wir marschieren wieder den westlichen Uferpfad entlang, der uns in 15 Minuten zurück zum Ausgangspunkt führt. Wer möchte, kann den Spitzingsee natürlich auch über die Nordspitze und die Seepromenade am östlichen Ufer umrunden.

Unsere heutige Bodenschneid-Runde mit etwa 9km Strecke, gut 600 Höhenmetern und insgesamt knapp 4 Stunden Gehzeit (ohne Einkehr) war voller wunderschöner Aussichten !


Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.