Almsommer-Tour (1): Höhlenstein

impressionen aus thiersee / Tirol

Ziel unserer ersten Almsommer-Wanderung ist die Tiroler Höhlenstein-Alm bzw. der nahe gelegene kleine Gipfel Feuerköpfl.

 

Ausgangspunkt der familienfreundlichen Tour ist der Parkplatz am Gasthof Schneeberg. Diesen kennen wir schon von unseren Ausflügen zur Kala Alm im Winter bzw. zum Pendlinghaus im Frühling. Bei der Anfahrt folgt man – gleich ob aus Richtung Bayrischzell oder Kufstein kommend - in der Ortsmitte von Thiersee der Beschilderung in Richtung Hinterthiersee bis Mitterland. Dort zweigt beim Pfarrwirt links der Weg hoch zum Parkplatz Schneeberg ab (3 EUR Gebühr, davon 2 EUR Verzehrgutschein).

 

Auf rund 970m startend, geht es zunächst auf der Teerstraße bergwärts. Die erste Abzweigung zum Höhlenstein nach rechts ignorieren wir und folgen erst der zweiten am Beginn der geschotterten Forststraße (nach der Schranke). Wir wandern am Hinweisschild nach rechts in den Wald, es geht sachte bergauf. Nach rund einer halben Stunde Gehzeit treffen wir auf einen breiteren und lichteren Forstweg, dem wir erneut nach rechts – immer der Beschilderung "Höhlenstein / Jochalm" nach - folgen.

 

Am Jochkopf-Sattel auf rund 1.300m Höhe erreichen wir die unbewirtschaftete Jochalm. An der Alm vorbei führt der Weg (ab hier ein deutlich schmalerer Pfad, dafür leicht absteigend) erneut in den Wald hinein. Nach etwa 15 Minuten öffnet sich das Gelände und lässt nach Süden eine freie Aussicht auf das Inntal und die gegenüber liegende Bergwelt zu. Kurz darauf kommt schon das Höhlensteinhaus in Sicht – malerisch in einer Mulde eingerahmt von Jochkopf, Köglhörndl und Feuerköpfl gelegen.

Bevor wir im bewirtschafteten Höhlensteinhaus (auf 1.233m Seehöhe) einkehren, steigen wir noch in wenigen Minuten südlich den Wiesenpfad hoch zum Feuerköpfl auf 1.291m. Hier am Gipfelkreuz eröffnet sich ein phantastisches Panorama in Richtung der Kitzbüheler und Tuxer Alpen sowie des Alpenhauptkamms – ähnlich beeindruckend wie am benachbarten Pendling, aber von deutlich weniger Wanderern frequentiert. Der Weg hoch und wieder hinab ist von blühendem Almrausch gesäumt, auch die Almkapelle ist sehenswert.

Wem die Tour bis dahin zu kurz war, kann noch einen etwa 1,5-stündigen Aufstieg zum Köglhörndl (1.645m) unternehmen oder eine westlich vom Höhlensteinhaus liegende Höhle besuchen.

Die Almgaststätte Höhlenstein mit ihren kleinen urigen Stuben und der großen Sonnenterrasse ist in der Regel von Pfingsten bis Oktober durchgehend geöffnet. Ein Spielplatz wartet auf die Kinder, die die Tour hier herauf aufgrund der vergleichsweise kurzen Aufstiegsdauer von insgesamt rund 1,5 Stunden (mit Feuerköpfl-Abstecher) und der vielen Flachpassagen gut bewältigen können sollten.

In der ehemaligen Sennhütte holt man sich die Getränke selbst, das Essen wird gebracht. Die Tageskarte offeriert frisch zubereitete Tiroler Almgerichte wie z.B. Selchfleisch, Gulasch, Speck- und Pressknödel sowie typische Brotzeiten und hausgemachte Kuchen.

Der Rückweg auf der familienfreundlichen Aufstiegsroute dauert rund eine Stunde bis zum Parkplatz Schneeberg. Wir wählen heute stattdessen eine kleine Runde und biegen kurz nach der Jochalm zweimal rechts ab, der Ausschilderung in Richtung Kala Alm / Pendling folgend.

Auf einem schmalen, felsigen und zum Teil überwachsenen Steig – der streckenweise Trittsicherheit erfordert - geht es in den Wald hinein, erst abfallend und dann wieder ca. 180 Höhenmeter hinauf. An hohen Felswänden vorbei erreichen wir nach rund 45 Minuten seit dem Aufbruch am Höhlensteinhaus das offene Gelände der Kahleralm.

Die drei Almgebäude liegen im oberen von zwei Kesseln. Hier statten wir dem neuen Almerer Alois, der auf der Kahleralm über 22 Rinder wacht, unseren Antrittsbesuch ab und rüsten ihn standesgemäß mit einem persönlichen ALMVOLK-Shirt aus. Alois war zuvor mehrere Jahre Almerer auf der Bayrischzeller Streinalm in unserer Nachbarschaft.

Nach unserem Aufenthalt bei Alois setzen wir den Heimweg fort, passieren nach wenigen hundert Metern die auf 1.370m gelegene Berggaststätte Kala Alm – die wir bald wieder einmal auf einer anderen Tour besuchen wollen - und folgen zunächst dem breiten Forstweg (Pendlingstraße) hinab zum Gasthof Schneeberg.

Nach etwa einem Drittel der Strecke kürzen wir nach links über den etwas steileren Waldpfad ab, der uns nach 45 Minuten an den Ausgangspunkt der heutigen Wanderung zurückbringt.

Insgesamt waren wir bei unserer Auftaktwanderung in den Almsommer etwa 3 Stunden (reine Gehzeit) unterwegs.

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.