ALMVOLK-Motiv: Steinadler

König der alpinen Lüfte

Häufig bekommt man einen Steinadler nicht zu sehen, und wenn man dann tatsächlich beim Wandern im Gebirge einen „König der Lüfte“ oder gar ein Adler-Paar erblickt, ist es ein unvergessliches Erlebnis. Kein Wunder, dass der Adler mit seiner imposanten Erscheinung das Urbild des Wappentiers darstellt.


Steinadler sind dunkelbraun gefiedert mit weißem Flügelfeld, haben einen goldgelb gefärbten Nacken und einen dunkelgrauen Schnabel. Die Flügelspannweite variiert zwischen bis zu 200cm beim Männchen und bis zu 230cm beim Weibchen. Die Beine sind befiedert, die Zehen gelb.

Der schon aus großer Entfernung beobachtbare Flug besteht aus kräftigen Flügelschlägen mit anschließender kurzer Gleitphase, bei guter Thermik auch nur Segelflug.


Steinadler waren früher in Europa weit verbreitet. Allerdings begann bereits im 17. Jahrhundert die systematische Jagd und – beinahe – Ausrottung des Greifvogels. Er wurde ebenso als Jagdkonkurrent des Menschen und Feind der Nutztiere betrachtet wie Braunbär, Wolf, Luchs oder Bartgeier. Im Alpenraum, für dessen Lebensbedingungen die Adler optimal angepasst waren und der unzugängliche Rückzugsgebiete bot, überlebte der Steinadler. 1925 erhielt er in Bayern und Tirol ganzjährige Schonzeit. Heute wird er zwar immer noch als „stark gefährdete Art“ eingestuft, der Bestand in den Alpen ist jedoch stabil (in die Umgebung des Horsts eindringende Kletterer, Gleitschirmflieger oder Hubschrauber stellen aber gerade in der Bebrütungsphase oder in den ersten Lebenswochen der Jungvögel eine Gefahr für den Nachwuchs dar).


Die großen Raubvögel bevorzugen südexponierte Talhänge und Bergflanken mit günstiger Thermiksituation. Ihre Horste befinden sich immer weit über dem Boden in geschützten Felshöhlungen oder unter Überhängen sowie teils auch auf hohen Bäumen. In einem Revier von 30 bis 80 Quadratkilometern jagen sie hauptsächlich Beutetiere wie Mäuse, Murmeltiere, Schneehasen, Schneehühner und  Raufußhühner bis hin zu Gämsenkitzen. Das Lebensalter in Freiheit lebender Steinadler wird auf bis zu 20 Jahre geschätzt.


Am Spitzingsee und in Bayrischzell / Geitau gibt es Steinadler-Erlebniswege und geführte Touren mit erfolgversprechenden Aussichtspunkten für die Beobachtung der im Rotwandgebiet angesiedelten Adlerpaare.


Günter Etschel ALMVOLK