impressionen aus spitzingsee
Unser heutiges Wanderziel ist die Rotwand, der höchste Berggipfel im bayerischen Teil des Mangfallgebirges. Im Rotwandgebiet fand man die ältesten menschlichen Artefakte des deutschen Alpenraums. Hier wurde im Juni 2006 auch der Braunbär „Bruno“ beobachtet und erlegt.
Die Rotwand ist von verschiedenen Startpunkten aus erreichbar, wir wählen den klassischen Aufstieg von Spitzingsee aus. Nach der Auffahrt zum Spitzingsattel erreichen wir den Wanderparkplatz am Lyraweg, indem wir der Ausschilderung zur Stümpflingbahn folgen und uns am Abfluss an der Südspitze des Spitzingsees rechts halten.
Vom Parkplatz auf 1.090m Höhe aus gehen wir bis zum Wirtshaus "Alte Wurzhütte“ zurück, passieren die Schranke an der Valepper Straße und biegen kurz danach links auf den asphaltierten Versorgungsweg ab. Vom mäßig ansteigenden Weg aus können wir die ganze Valepper Alm überblicken. Nach der Maxlrainer Bergwacht-Diensthütte biegen wir an der Brücke rechts ab und folgen dem stetig ansteigenden Forstweg in Richtung Rotwandhaus. Mehrere kreuzende Bachläufe bilden in der Frühlingszeit kleine Wasserfälle aus. Nach rund einer Stunde Gehzeit können wir oberhalb einer im Wald „versteckten“ Jagdhütte auf einem direkter und steiler verlaufenden Wurzelpfad die eine oder andere Schleife abkürzen. Zurück auf dem Schotterweg erreichen wir bald freies Almgelände. Kurz darauf kommen wir an den Hütten der Wildfeldalm an - auf 1.600m Höhe mit beeindruckendem Ausblick auf Schinder, hinteres Sonnwendjoch und ins Tal der Valepp.
Wenn wenig „Wandererverkehr“ herrscht, kann man auf dem Terrain der Wildfeldalm Murmeltiere beobachten. Wir haben heute Glück und sehen eine ganze Kolonie lebhafter Murmeltiere, die nach ihrem langen Winterschlaf nun übermütig in der Frühlingssonne spielen und ihre Bau-Umgebung erkunden.
Eine Kehre nach der Wildfeldalm kommt bereits das auf einem Geländeabsatz unterhalb der Rotwand liegende Rotwandhaus in Sicht, das wir in wenigen Minuten nach insgesamt etwas mehr als 2 Stunden Gehzeit erreichen.
Vor der Einkehr im Rotwandhaus steigen wir noch in rund 20 Minuten auf einem – bis auf die letzte Felsstufe zum Gipfelkreuz - wenig anspruchsvollen Pfad hinauf zum langen und felsigen Kamm der Rotwand. Auf dem Rotwandgipfel in 1.885m Seehöhe bietet sich bei schönem Wetter eine spektakuläre Aussicht in alle Himmelsrichtungen.
Das auf 1.737m gelegene Rotwandhaus ist eine der größten DAV-Hütten in den Voralpen und bietet Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 74 Personen in Zweier-/Mehrbettzimmern und Matratzen-lagern. Außerdem steht ein separater Seminarraum für Veranstaltungen zur Verfügung.
Das aus Natursteinen gemauerte dreistöckige Haupthaus - 2011 umfassend renoviert und erweitert – deckt seinen Strombedarf komplett autark mit einem Rapsöl-Blockheizkraftwerk, einer auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage sowie dem in Gebäudenähe aufgestellten Windenergierad.
In den Gasträumen und auf der südseitigen Terrasse mit Weitblick kann man sich die angebotenen typischen Gerichte aus Bayern und Tirol, vorwiegend aus regionalen Produkten gekocht, schmecken lassen (Selbstbedienung).
Das Rotwandhaus hat ganzjährig geöffnet, etwaige Ruhezeiten sind der Hütten-Homepage unter www.rotwandhaus.de zu entnehmen.
Nach unserer Einkehr im Rotwandhaus wandern wir in rund 2 Stunden auf gleichem Weg zurück zum Spitzingsee.
Unsere neue Murmeltier-Lieblingstour !
Günter Etschel │ ALMVOLK
Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.