Frühlingswanderung (5): Valepp

impressionen aus spitzingsee

Heute lockt uns das herrliche Frühlingswetter hinauf an den Spitzingsee, und von dort ins Gebirgstal der Valepp.

 

Die Anfahrt hoch zum Spitzingsattel ermöglicht uns wieder einen Panorama-Blick auf den Schliersee. Wir durchqueren den Ort Spitzingsee in Richtung Stümpflingbahn und parken am südlichen Ende des Sees auf dem kostenfreien Wanderparkplatz am Lyraweg (auf etwa 1.090m Seehöhe).

 

Das Forsthaus Valepp, Ziel unserer heutigen Wanderung, liegt auf 878m. Anstiege bietet der Weg praktisch nicht, es geht hinwärts also stets bergab.

Nach einem Blick über den mittlerweile eisfreien Spitzingsee biegen wir an der Klausenhütte nach rechts in den Roßkopfweg ab und haben nach den letzten Orts-Häusern und einem kurzen Waldstück freien Blick über die Hütten der Valepper Alm und zur Albert-Link-Hütte. Links von uns kann man einen Bach, die Rote Valepp, sehen und hören. Sie ist der einzige Abfluss des Spitzingsees und ihr Rauschen wird uns einen Großteil der Strecke begleiten.

 

Wir bleiben auf dem breiten Wanderweg, spazieren vorbei am Gasthof Roßkopf und später auch am Blecksteinhaus. Idyllisch geht es – mal im Wald, mal auf offenem Gelände - immer rechterhand an der Roten Valepp entlang. Im klaren Wasser lassen sich immer wieder Gebirgsforellen beobachten, am Rand leuchten ganze Felder von Märzenbechern. Ausblicke werden von Stolzenberg und Rotwand im Norden sowie Schinder und Hinteres Sonnwendjoch im Süden dominiert.

 

Der Weg deckt sich hier mit dem Verlauf der „Neuhauser Bockerlbahn“, einer Bahnstrecke, die in den Jahren 1919 bis 1927 eigens zum Abtransport von fast 300.000 Festmeter Sturmholz vom Pfanngraben bis zum Bahnhof Fischhausen-Neuhaus angelegt und betrieben wurde. Heute sind die Spuren der Waldbahn allerdings kaum noch zu erkennen.

Nach rund 2/3 des Weges stößt der Wanderpfad auf die asphaltierte nichtöffentliche Fahrstraße zum Forsthaus Valepp, der wir bis zum Parkplatz Johannesbrücke nahe der Zusammenführung von Roter Valepp mit Weißer Valepp folgen. Hierher kann man auch von Tegernsee aus mit dem PKW über eine Mautstraße gelangen.

 

Bis zum Forsthaus Valepp sind es dann nur noch wenige Minuten auf einer Stich-Straße.

Das 1841 erbaute und im Besitz der Bayerischen Staatsforstverwaltung befindliche ehemalige Forsthaus war mit seiner Bilderbuch-Lage lange Zeit eine beliebte Ausflugsgaststätte. Seit letztem Herbst ist das denkmalgeschützte Anwesen jedoch aufgrund umfassender Sanierungsarbeiten bis voraussichtlich 2016 geschlossen.

 

Die Brotzeit nach insgesamt rund 2 Stunden Gehzeit gibt es deshalb auf einem Bankerl an der Kapelle Maria Hilf, malerisch oberhalb von Forsthaus und Jagerhäusl inmitten bereits grün werdender Almwiesen gelegen.

Zum Abschluss steigen wir hinter der Kapelle noch einen schmalen und steilen Steig - der Trittsicherheit erfordert und kaum gesichert ist - hinab zur Valepp, die nach einem laut tosenden Wasserfall weiter nach Tirol fließt.

Auf dem Rückweg zum Spitzingsee folgen wir der Asphaltstraße und gehen jetzt auf der linken Seite der Roten Valepp. Hier passieren wir die Waitzinger Alm, die Winterfütterung der Bayerischen Staatforsten sowie die Albert-Link-Hütte, bevor wir nach erneut rund 2 Stunden Gehzeit wieder in Spitzingsee an der Schranke zur Valepper Straße ankommen.

Die RVO-Buslinie 9560, die bisher - mehrmals täglich und unterwegs mit mehreren Stopps - Wanderer vom Forsthaus Valepp zurück nach Spitzingsee (Haltestelle Kirche) brachte, ist aktuell (noch) nicht wieder in Betrieb.

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.