Frühlingswanderung (2): Thierberg

impressionen aus kufstein / Tirol

Mit einer Brotzeit im Rucksack starten wir unsere heutige Frühlingswanderung zum Thierberg, oberhalb von Kufstein in der Bayerisch-Tiroler Grenzregion.

 

Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz an der Thierseestraße zwischen Thiersee und Kufstein, wenige Kehren unterhalb der Marblinger Höhe (Sattel auf 683m).

Wir folgen dem Wegweiser in Richtung des Längsee, einem idyllisch im Wald gelegenen Natursee, den wir nach wenigen Minuten Gehzeit passieren. Weiter geht es den leicht abwärts führenden Forstweg entlang des von Leberblümchen und Märzenbechern gesäumten Hechtbachs. Nach einem kurzen Abschnitt auf einem Steig durch den Wald stoßen wir auf die Einmündung des Hechtbachs in den Hechtsee.

Mit rund 28ha Fläche und bis zu 56m Tiefe ist der Hechtsee der größte und tiefste der vier um den Thierberg gelegenen Naturseen (Pfrillsee, Längsee, Hechtsee und Egelsee).

Der Hechtsee – auf 542m Höhe - kann auf einem weitgehend steigungsfreien und Familien-freundlichen Wanderweg umrundet werden (rund 2,7 km Strecke). Wir halten uns links herum. Bemerkenswert ist die Ableitung des Tiefenwassers am Nordufer in den Kieferbach, wo ein intensiver Schwefelgeruch wahrgenommen werden kann. An dieser Stelle sammeln sich im seichten Uferbereich auch Forellen, Karpfen und natürlich Hechte.

Aufgrund seiner hervorragenden Wasserqualität zählt der Hechtsee zum beliebtesten Badesee der Kufsteiner. Am südöstlichen Ufer befindet sich die Seearena Hechtsee, ein Naturschwimmbad mit Restaurantbetrieb, das wir nach rund 1 Stunde Gehzeit erreichen.

Anstatt den See komplett zu umrunden, biegen wir nach dem See-Parkplatz am Südufer links ab in Richtung des Thierberg. Ab hier geht es rund 40 Minuten einen Wandersteig durch den Wald bergauf, bis wir am höchsten Punkt die auf einer Waldhügelkuppe gelegene Thierberg-Kapelle erreichen (in 721m Höhe).

 

Von der ehemaligen Mittelalter-Burg Thierberg, 1280 erbaut, ist heute noch ein Teil der Ruine (vor allem die Umfassungsmauer) zu sehen. Der alte Burgfried wurde 2002 komplett restauriert und kann bestiegen werden. Von der Aussichtsplattform aus hat man einen beeindruckenden Panoramablick auf die Stadt inklusive Feste Kufstein, das Inntal sowie das Kaisergebirge. Die im Turm eingerichtete Ausstellung zur Geschichte des Thierbergs und seiner Umgebung kann gegen eine freiwillige Spende besichtigt werden. Die Gnadenkapelle auf dem Thierberg ist heute die letzte Einsiedelei Tirols und ein beliebter Wallfahrtsort. Sehenswert ist auch der Rokkokoaltar mit Altarbild.

Für den Rückweg bieten sich mehrere Alternativen an. Wir folgen dem Kreuzweg von der Burgruine bzw. Kapelle hinab durch einen prächtigen Buchenwald und biegen am Lehenhof (ebenso wie Burg-Areal, Kapelle und umliegende Wälder im Besitz der deutschen Industriellenfamilie Henkel) in Richtung Längsee ab. Ein Teerweg führt uns zurück zum Parkplatz.

Wer noch Lust und Ausdauer hat, kann vom Parkplatz aus einen weiteren Abstecher zum rund 10 Minuten entfernten Pfrillsee unternehmen.

 

Günter Etschel ALMVOLK

Hinweis: Die Benutzung der beschriebenen Wege erfolgt stets auf eigene Gefahr.