holzrücken im bergwald
Wie früher ist es zunehmend auch heute wieder üblich, Pferde bei der harten Alltags-Arbeit im Bergwald einzusetzen. Die Tiere übernehmen mit ihrem speziellen Geschirr die Vorlieferung der gefällten und entasteten Baumstämme durch unwegsames Gelände hin zum Sammellager, von wo aus das Holz dann mit Forstschleppern abtransportiert werden kann.
Durch den Einsatz von Rückpferden werden Waldboden und wertvoller Bewuchs geschont, außerdem das für maschinelle Forstmaschinen notwendige Benzin eingespart.
Besonders als „Rücker“ geeignet ist der Haflinger, ein echtes Gebirgspferd. Der Haflinger ist auch im steilen und schwer begehbaren Gelände wendig und kann eine enorme Zugkraft entwickeln.
Ihre Wurzeln hat die Fuchs-farbene Rasse mit dem dichten blonden Schopf in Südtirol. Der Haflinger ist bekannt für seinen Leistungswillen, Mut, Gehorsamkeit und Verlässlichkeit. Deshalb sind die Pferde auch vielfältig einsetzbar, neben dem Reiten und der Arbeit auch für Kutsch- und Schlittenfahrten oder die Versorgung abgelegener Almen.
Das Holzrücken mit dem Pferd ist eine schwere, anspruchsvolle und enorm gefährliche Arbeit, bei der Mensch und Tier ein eingespieltes Team sein müssen. Das Tier muss ein besonders nervenstarkes Gemüt besitzen und für diese Arbeit speziell ausgebildet sein. Es muss an die lange Schleppleine gewöhnt sein und darf nicht leicht scheuen, wenn die Stämme hinter ihm poltern, sich verhaken oder es trotz hoher Trittsicherheit auf dem Schneeboden mit den Hufen rutscht. Der Mensch wiederum muss das Pferd mit geübten Rufen präzise führen können, damit alle Beteiligten von Unfällen verschont bleiben. Der Haflinger ist ein lebendes Tiroler Kulturgut.
Günter Etschel │ ALMVOLK